Liebe Freunde,
Intelligente Technologien wie die der Machine Intelligence-Familie – einschließlich künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen – haben zweifellos ein großes Potenzial für das Gemeinwohl. Ein kürzlich in Harvard Business Review erschienener Artikel diskutiert, wie intelligente Technologien gemeinnützigen Organisationen dabei helfen können, ihre Missionen effizienter auszuführen. Wie Susan Athey, Professorin an der Stanford Graduate School of Business, kürzlich in einer Diskussion angemerkt hat, waren intelligente Technologien in der Vergangenheit ziemlich teuer zu erwerben. Allerdings können heutzutage selbst kleine Organisationen Machine Intelligence (MI) nutzen, dank vielen Open Source Tools und günstigem Zugriff auf starke Rechenkapazitäten in der Cloud.
Wirft man allerdings einen genaueren Blick auf den aktuellen Einsatz von Machine Intelligence im Nonprofit-Bereich, wird deutlich, dass die meisten Anwendungsbereiche von MI in der Verbesserung bzw. Optimierung betrieblicher Prozesse liegen. Wir bei MI4People möchten diese Anwendungsfälle durch MI-Projekte ergänzen, die den Hauptzielen von NPOs, nämlich der Lösung humanitärer und ökologischer Probleme, dienen.
Unsere ersten Projekte laufen gerade an und unser Team aus Freiwilligen legt sich richtig ins Zeug, damit diese vorankommen. Aber dennoch brauchen wir zusätzlich zu dem großen Engagement der Volontäre auch deine finanzielle Unterstützung.
Unsere laufenden und geplanten Projekte zielen darauf ab, den Hunger zu bekämpfen, die Gesundheitsversorgung in Entwicklungsländern zu verbessern und den Schutz von Wildtieren effektiver zu machen. Aufgrund der Art der Probleme, die wir zu lösen versuchen, sind unsere Projekte sehr komplex und können sich über einen Zeitraum von mehreren Jahren erstrecken. Daher müssen wir sicherstellen, dass die Leitung und Organisation der einzelnen Projekte über den gesamten Zeitraum von fest angestellten Machine Intelligence Expertinnen und Experten übernommen werden, die sich voll und ganz auf die Forschung bei MI4People fokussieren können. Die Finanzierung dieser Gehälter und auch anderer laufender Kosten wird durch deine Spenden sichergestellt.
Deshalb haben wir auf Betterplace nun unsere erste Spendenaktion gestartet. Weitere Optionen zum Spenden gibt es auch auf unserer Website.
Gib uns deine Unterstützung, indem du dir unseren ausführlichen Spendenaufruf ansiehst oder unseren Beitrag teilst. Dafür sind wir dir sehr dankbar!
Ohne deine Unterstützung kann es MI4People nicht geben!
Gemeinsam können wir eine bessere Welt aufbauen, für uns alle!
Ihr MI4People Team
Spendenaufruf auf betterplace.org: https://www.betterplace.org/de/projects/103032-mi4people-wir-staerken-das-gemeinwohl-mit-machine-intelligence
Alternative Spendenoptionen auf unserer Website: https://de.mi4people.org/donations
News
Aus der Politik
Während Deutschland in sein Post-Merkel-Kapitel übergeht, hat sich die neue Koalitionsregierung im vergangenen Monat mehrere ehrgeizige Ziele gesetzt, die von hochrangigen Politikern mit starken positiven Slogans bekräftigt werden, wie z.B "Wir sind nicht an einer Politik des kleinsten gemeinsamen Nenners interessiert, sondern an einer Politik mit großer Wirkung.“ – Olaf Scholz (Bundeskanzler). Im Koalitionsvertrag gab es viele richtungsgebende Erklärungen, die sich auf High-Tech beziehen und sich auf digitale Themen konzentrieren, darunter: Investitionen in Künstliche Intelligenz, Datentechnologien, digitale Identität, Kreislaufwirtschaft, Nachhaltigkeit, Digitalisierung in der Landwirtschaft, e-Health usw. (s. auch eine Analyse von Carsten Stoecker, CEO/Co-Founder der Spherity GmbH).
Die neue Regierung will außerdem Deutschland zum FinTech- und Krypto-Führer machen und EU-weite faire, digitale Märkte sowie Quantencomputing vorantreiben. Diese Ziele zusammen mit der Versprechung unnötige Bürokratie abzuschaffen, könnten tatsächlich dazu führen, dass die neue Regierung es schafft, die digitale Transformation in Deutschland erheblich nach vorne zu bringen.
Aus dem Gesundheitswesen
Eine KI-gestützte Bildanalyse hilft weiterhin bei der Erkennung und Behandlung vieler schwerer Krankheiten.
Zum Beispiel sterben jedes Jahr rund 685.000 Frauen auf der ganzen Welt an Brustkrebs. Wie ein Artikel des Weltwirtschaftsforums hervorhebt, ist in den Ländern der Dritten Welt wie z.B. Indien, wo jährlich 90.000 Todesfälle durch Brustkrebs verursacht werden, eine der Hauptursachen der Mangel an Früherkennungseinrichtungen und Fachwissen. Wie im obigen Artikel beschrieben, ist der innovative Einsatz von strahlungsfreier Analyse von Wärmebilder mit Künstlicher Intelligenz eine effektive alternative Brustkrebserkennungstechnik (siehe z. B. Thermalytix). Sie beruht nicht auf teuren radiologischen Geräten bzw. dem Fachwissen von seltenen Radiologen und ist somit in der Lage, Frauen in ärmeren Ländern lebensrettende Hilfe zu leisten.
Medizinische Technologien, die auf Machine Intelligence basieren und sich einmal in der Diagnose und Behandlung einer Reihe von Krankheiten bewährt haben, können auch schnell auf andere verwandte Krankheiten ausgeweitet werden. Ein gutes Beispiel, das in der aktuellen COVID-Pandemie besonders relevant ist, wird in einem Microsoft Newsartikel beschrieben, der Anfang des Jahres veröffentlicht wurde. Das X-Ray + AI-System des südkoreanischen Medizintechnikunternehmens Lunit wurde ursprünglich entwickelt, um etwa zehn Krankheiten anhand von Röntgenaufnahmen des Brustkorbs zu erkennen. Es wurde schnell angepasst und erweitert, um das Vorhandensein und die Schwere einer COVID-Infektion zu erkennen, wodurch die Prognose des Patienten verbessert und die Übertragungsrate eingeschränkt wurde.
Aus dem Naturschutz
Über zwei Drittel unseres Planeten sind von Ozeanen bedeckt. Diese sind in vielerlei Hinsicht essenziell für unser Überleben. Z.B sind Ozeane für die Produktion der Hälfte des Sauerstoffs in unserer Atmosphäre und für die Aufnahme von etwa einem Viertel aller Kohlenstoffemissionen verantwortlich. Daher sind ein besseres Verständnis und ein besserer Schutz der Ozeane entscheidend für das menschliche Wohlbefinden. Mit dem Einsatz von Unterwassersensoren und KI-gestützten Datenanalysen generieren Wissenschaftler*innen des LoVe-Observatoriums von Norwegen physikalische, biologische und chemische Echtzeitdaten aus den Ozeanen. Diese Daten benutzen sie dann, um den Schutz der Ozeane zu verbessern und den Forschern zu helfen, die Auswirkungen der vom Menschen verursachten Verschmutzung und der Folgen des Klimawandels auf die Ozeane besser zu verstehen.
Das Konzept des "digitalen Zwillings", d.h. einer digitalen/virtuellen Darstellung eines physischen Objekts oder Prozesses, ist nicht neu und wird in vielen Industriesektoren, insbesondere in dem Maschinenbau, verwendet. Das Bestreben einen digitalen Zwilling unseres Planeten zu schaffen, um den Klimawandel zu bekämpfen, ist jedoch ziemlich neu. Dieses Programm heißt Earth-2 und wird drei moderne Technologien einsetzen, um eine ultrahochauflösende Modellierung des Klimas zu erreichen: GPU-beschleunigtes Computing, Deep Learning bzw. so-genannte Physics-Informed Neural Networks; und KI-Supercomputer. Eine ganze Menge an Daten ist natürlich ebenfalls für so ein Vorhaben notwendig. Das Ziel von Earth-2 ist es, umfassende und qualitativ hochwertigere Daten für dir Entwicklung von Tools bereitzustellen, die dazu eingesetzt werden, um unsere Umwelt besser zu schützen und die nachteiligen Folgen extremer Klimaereignisse vorherzusagen bzw. zu beheben.
Schlusswort
Angesichts der enormen Leistungsfähigkeit und des Potenzials von Machine Intelligence -Technologien ist ihre Anwendung für das Gemeinwohl nicht überraschend. Wie die in diesem Newsletter zitierten Beispiele zeigen, retten MI-basierte Medizinische Technologien Leben und helfen uns, unsere Umwelt besser zu schützen. Da gemeinnützige Organisationen oft recht klein sind, benötigen sie Hilfe sowohl vom privaten als auch vom öffentlichen Sektor, um solche Technologien bei der Erfüllung ihrer erklärten Missionen nutzen zu können. Insbesondere muss die digitale Transformationsagenda aktueller Regierungen wichtige Beiträge in diesem Bereich leisten: Sie sollen sowohl geeignete Finanzierungsprogramme als auch Anreize für große Unternehmen schaffen, die Einführung von MI im gemeinnützigen Sektor zu fördern.
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